ALARM
Der Film

 

 

 

         
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ALARM
“Oben bleiben?” oder “Tiefer legen?” - diese Frage veränderte das Land Baden-Württemberg von Grund auf.
Menschen unterschiedlichster Schichten, Altersgruppen und weltanschaulicher Zugehörigkeit gingen gemeinsam auf die Straße. In Ihrem Dokumentarfilm haben Sigrun Köhler und Wiltrud Baier den Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 von der gewalttätigen Eskalation im Stuttgarter Schlossgarten am 30. September 2010 bis zur Landtagswahl 2011 mit der Kamera begleitet. Die Filmemacherinnen, selbst Stuttgarter Bürgerinnen und besser bekannt als „Böller und Brot“, haben dabei viel gelernt: Zum Beispiel, was Stuttgarter Pflastersteine sind, warum Gipskeuper aufquillt,oder wie ein professionelles Blockadetraining funktioniert. Sie tauchen in verschiedene Situation des Protestes für und gegen den Bahnhofsbau ein, lernen neuartige Grußworte wie „Oben Bleiben!“ und eine überraschende Variation der Bedeutung von „Oben Ohne!“ kennen, sie werden am 30.9. mit ihrer Kamera vom Wasserwerfer abgeschossen, erfahren, dass „Baustopp“ ein Begriff von vulkanischer Bedeutung sein kann, sehen die Lichtgestalt Heiner Geißler kommen und gehen, eine Zelt-Stadt im Stuttgarter Schlossgarten wachsen, einen Bauzaun ins Museum kommen, und einen historischen Wahlsieg der Grünen. Eine persönliche Chronik über Macht, Staat und Bürger, montiert aus den kleinen Geschichten am Rande einer großen Erregung.



Protagonisten
Mit Heiner Geißler, Tanja Gönner, Sigrid Klausmann-Sittler, Mathias Kurrle, Volker Lösch, Stefan Mappus, Angela Merkel, Fritz Mielert, Herbert Rau, Manuel Rongen, Robert Schrem, Wolfgang Schuster, Johny Varsami und zahlreichen Stuttgarter Bürger/innen

Buch, Regie, Kamera, Ton, Schnitt: Wiltrud Baier und Sigrun Köhler | 2. Kamera: Pascal Fetzer | Dramaturgische Beratung: Raimund Barthelmes | Tonmischung: Ansgar Frerich, Dominik Avenwedde | Farbkorrektur: Stefan Engelkamp Produktionsassistenz: Benjamin Cölle, Hanna Keller | Producer: Sonia Otto | Produzenten: Arek Gielnik, Wiltrud Baier Redaktion: Gudrun Hanke-El Ghomri, Martina Zöllner

Eine Produktion von INDI FILM und BÖLLER UND BROT in Koproduktion mit dem SWR
gefördert durch die MFG Filmförderung Baden-Württemberg



Regisseurinnen
Seit 10 Jahren leben wir in Stuttgart und fragen uns regelmäßig, ob wir nicht in eine aufregendere Stadt, nach Berlin zum Beispiel, ziehen sollten, als plötzlich unser Stuttgart durch die Wucht der Proteste im Sommer 2010 nicht wieder zu erkennen ist.
Bei den Dreharbeiten von September 2010 bis April 2011 waren wir Teil eines gewaltigen Medien-Spektakels, 24 Stunden am Tag aufgesogen von den Ereignissen in Stuttgart, und davon, wie unsere Stadt im Fernsehen und den Printmedien plötzlich zu sehen war.
Am 30.9.2010, dem "schwarzen Donnertag", wird mit einem „robusten“ Polizeieinsatz die Baustelle für den neuen Tiefbahnhof im Stuttgarter Schlossgarten geräumt. Zahlreiche Bürger werden verletzt, einer verliert das Augenlicht. Bis dahin war der Protest gegen das „neue Herz Europas“, wie der geplante Tiefbahnhof in der Werbung heißt, ein Protest mit sommerlichem Event-Charakter. Aber spätestens seit diesem 30.9. ist Stuttgart Dauerthema in den Medien. Der Bürger-Protest ist so vielseitig wie die Bürger selbst.
Schwaben aller Schichten, Altersgruppen, weltanschaulicher Zugehörigkeiten sprechen auf der Strasse miteinander, und sie sprechen nicht nur, sie diskutieren oft bis in die Nacht. Nur der Dialog mit der Politik funktioniert noch nicht so gut.
Ministerpräsident Mappus, Ministerin Gönner, Oberbürgermeister Schuster, sie alle werden trotzdem nicht müde, von Zukunft, Baurecht, oder Städtebaulicher Chance zu sprechen, obwohl das schon seit Jahren niemand mehr hören will. Heiner Geißler soll die Verstimmung zwischen Bürger und Regierung schlichten, was als „Demokratieexperiment“ für gewaltigen Medien-Rummel sorgt, endet mit einem königlichen Schlichterspruch, der alles und nichts bedeuten kann. Im Untersuchungsausschuss des Landtags, wird, wie in einem Gericht, der Frage der Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes vom 30.9. nachgegangen. Die Stuttgarter Prominenten der Protestbewegung Frau Klausmann-Sittler und der Theaterregisseur Volker Lösch werden verhört, aber auch verantwortliche Polizeibeamte und die Minister Gönner, Rech und Ministerpräsident Mappus höchst selbst. Am Ende kommt sogar die Kanzlerin, deren Cousine angeblich Parkschützerin ist, um im Wahlkampf zu helfen.
Bei allen unseren Filmen arbeiten wir mit der Poesie und Komik des Zufalls, uns hat besonders die Kommunikation interessiert, wie sprechen die Leute miteinander? Facebook, Twitter, die Rhetorik der Politiker, der schwäbische Dialekt, Streitkultur und Demokratie, Lüge und Wahrheit.

 

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http://www.lamaison-stuttgart.de